Ausflüge

Traumtour in den Chiemgauer Alpen

Bergsee und Dschungelfeeling inklusive

Seid Ihr auch immer auf der Suche nach schönen Wandertouren?
Möglichst etwas abseits des großen Trubels – und überfüllter Parkplätze und Berghütten?
Da kann ich die abwechslungsreiche Tour im schönen Chiemgau empfehlen, die ich letztes Wochenende gemacht habe. 

Diese Bergtour bietet einige Highlights:

  • einen Gebirgsbach, der neben dem Wanderweg dahin plätschert – und damit viele Gelegenheiten zur Abkühlung
  • einen idyllischen kleinen Bergsee mit vielen einladenden Rastplätzen
  • grandiose Ausblicke auf das Kaisergebirge und bis nach Tirol
  • bunt blühende Almwiesen mit friedlich grasenden Kühen
  • eine urig-sympathische Berghütte mit kunstvollen Brotzeit-Brettln
  • verzauberndes Dschungelfeeling im Naturwaldreservat Vogelspitz

Tour Hinterwössen – Taubensee – Stoibenmöseralm

Lage:Chiemgauer Alpen in Oberbayern, Nähe Marquartstein
Startpunkt:Wanderparkplatz in Hinterwössen (Taubenseestraße)
Gehzeit:4 – 5 Stunden
Höhenunterschied:ca. 600 m
Länge:12 km
Beschilderung:Weg 9

Los geht’s vom Wanderparkplatz Hinterwössen

Der Schlierbach sorgt für angenehme Abkühlung

Vom Wanderparkplatz Hinterwössen starten wir auf einem gemächlich ansteigenden Forstweg Richtung Taubensee. Der Schlierbach plätschert in Terrassen und kleinen Wasserfällen daneben.

Nach ca. 45 min. zweigt der Weg Nr. 9 nach links ab und führt uns auf einem Pfad in Serpentinen stetig bergauf. Der schattige Buchenwald sorgt für angenehme Temperaturen trotz körperlicher Anstrengung. Am höchsten Punkt teilt sich der Weg – wir biegen rechts ab Richtung Taubensee (laut Beschilderung 20 min.). Jetzt folgt – dank starkem Regen die letzten Tage – ein sehr schlammig-rutschiges Wegstück bergab, dem wir teilweise ins Unterholz ausweichen müssen.
(Bei anhaltend trockenem Wetter ist dieser Weg sicher in bestem Zustand.)

Erstes Etappenziel: Der bezaubernde Taubensee

Bald darauf taucht der idyllische Taubensee vor uns auf und entschädigt für die Rutschpartie. Hier laden verschiedene schöne Rastplätze zum Verschnaufen ein – und eine erste Brotzeit haben wir uns auch schon verdient. Etwas Platz lassen wir aber noch für die geplante Einkehr auf der Berghütte. Wir sitzen auf flachen Felsen direkt am Wasser und beobachten die vielen Schmetterlinge und Libellen, die sich am Wasser tummeln. Was für ein schöner und friedlicher Platz.

Ein paar unerschrockene Wanderer wagen ein Bad in dem glasklaren Gebirgsee, den wir auf unserem weiteren Weg halb umrunden. Nun geht es wieder leicht bergauf bis zu einem Plateau, von wo aus sich ein grandioser Ausblick auf die umliegende Berglandschaft und das Tal auftut.

Weiter führt der Weg über sanft geschwungene Wiesen, vorbei an ein paar kleinen Almen – bis schließlich hinter einer kleinen Kuppe unser nächstes Ziel zu sehen ist: die Stoibenmöseralm.  Diese zünftig-urige Hütte liegt eingerahmt von grünen Wiesen und gemächlich wiederkäuenden Kühen verschiedenster Schattierung.

Zünftige Brotzeit auf der Stoibenmöseralm

Die freundlich-aufmerksamen Wirtsleute versorgen ihre Gäste mit kunstvoll drapierten Brotzeit-Brettln und selbstgemachten Kuchen. Jedes Gericht ist liebevoll dekoriert mit essbaren Blüten. Von der Rückseite der Stoibenmöseralm bietet sich ein schöner Ausblick auf das Kaisergebirge und den Chiemsee.

Reizvoller Abstieg über den „Jagasteig“ durch das Naturwaldreservat

Für den Rückweg nehmen wir den „Jagasteig“. Dieser führt bald durch einen wahren Zauberwald: Baumstämme und Felsbrocken liegen grün bemoost zwischen steil aufragenden Felswänden. Wie wir später dank einer Infotafel erfahren, befinden wir uns mitten im Naturwaldreservat Vogelspitz – das erklärt das Dschungelfeeling. Der Pfad ist – trotz der wild-naturbelassenen Umgebung – bestens gepflegt und problemlos zu gehen. 

Schließlich trifft man wieder auf den gleichen Weg wie beim Aufstieg. Durch den Bergwald geht es hinab, bis man schon das Plätschern des Schlierbachs hört. Hier wäre nun auch eine gute Gelegenheit für eine kleine Abkühlung. Wir warten damit noch, bis wir unseren Startpunkt erreicht haben. Direkt hinter dem Wanderparkplatz Hinterwössen staut sich der Bach zu einem kleinen Teich, der zum Erfrischen einlädt. Dank Gebirgsbach wird dies eine wahrlich eiskalte Angelegenheit!

Idyllischer Ausklang am Wössner See

Wer ein Bad bei etwas gemäßigteren Temperaturen vorzieht oder Lust auf einen schönen Ausklang der Wandertour hat, sollte noch beim Wössener See vorbeischauen.

Etwa 8 Autominuten vom Wanderparkplatz entfernt im Gemeindegebiet Unterwössen liegt dieser versteckt und sehr idlyllisch in einem kleinen Talkessel, umrahmt von Wiesen, Wald und ein paar Häusern – deren Bewohner wir sofort um ihre einmalige Wohnlage beneiden. 

Auf einer Liegewiese genießen einige Badegäste die Abendstimmung, ein paar Kinder erkunden auf einem SUP den See, Schwimmer ziehen ihre Bahnen durch das ruhige Wasser.

Wir haben unser Bad schon hinter uns und wollen uns lieber wieder um das leibliche Wohl kümmern. Im „Seestüberl“ direkt neben der Liegewiese bekommen wir einen herrlichen Platz unter den großen Sonnenschirmen. Der Name „Seestüberl“ läßt nicht die stylisch-loungige Atmosphäre erwarten, die einen hier empfängt. Auf der Karte stehen neben den obligatorischen Freibad-Klassikern auch Frühstück, bayerische Brotzeiten, Chiemsee-Renke und Pizza. Und das direkt am See in der warmen Abendsonne. Besser könnten wir unsere Wandertour nicht abschließen. 

Und nächstes Mal kommen wir gleich zum Frühstücken her – ab 9 Uhr morgens!

Das Seestüberl im Internet: parkers-unterwoessen.de